Pressemitteilung

Land unter – oder – vertrocknet doch alles?

Und was macht dabei der Klimawandel?

In Unterfranken fehlt Wasser – eigentlich – , zu sehen ist dies nicht zuletzt in den Wäldern, in denen Bäume große Probleme haben, genügend Wasser zu bekommen. In diesem Jahr regnet es aber viel und es kommt immer wieder zu Starkregenereignissen, die im Gegensatz zu anderen Regionen in Veitshöchheim noch einigermaßen glimpflich verlaufen.

 

Hitzetage wie in den letzten Jahren gibt es bisher noch nicht bei uns. Klimawandel ade? Nein, Starkregen sind nur eine Seite des Klimawandels, Temperaturen um 50 Grad in Kanada und Kalifornien sprechen eine andere Sprache.

Die Grüne Fraktion im Veitshöchheimer Gemeinderat freut sich deshalb, dass ihr Antrag auf ein Förderprogramm zur Fassaden- und Dachbegrünung im Gemeinderat angenommen wurde (s. Mainpost vom 13.7.21, “Dachbegrünung wird künftig gefördert“). Für die Anträge der Grünen auf Förderung von Zisternen und Entsiegelung werden derzeit Richtlinien erarbeitet. Sehr erfreulich – erst einmal. Der grüne Antrag auf eine Freiflächengestaltungssatzung (s. Mainpost vom 25. 06.21, „Appell an die Vernunft der Bürger“ wurde dagegen abgelehnt. In diesem Antrag ging es nur am Rande um ein Verbot von Schotter- und Kiesgärten, Ziel des Antrages war vor allem, Fassaden- und Dachbegrünung, Zisternen und Versickerung in zukünftigen Bebauungsplänen festzuschreiben und bei neuen Bauanträgen sinnvoll zu planen, um nicht im Nachhinein mit Förderprogrammen die „Baufehler“ korrigieren zu müssen.

Die von uns beantragten Förderprogramme betreffen bereits Gebautes und sind aus Gründen des Bestandsschutzes notwendig. Die Freiflächengestaltungssatzung dagegen bezieht sich auf die Zukunft und gibt damit der Bevölkerung eine Richtung vor, die wir zum Schutz des Wassers, des Kleinklimas und des Artenschutzes gehen müssen, um die Folgen des Klimawandels zumindest zu mildern. Nebenbei bemerkt, dies wird bereits im Bayrischen Baugesetzbuch gefordert, hat aber nur begrenzte Wirkung. Aus diesem Grund wurde in diesem Jahr ausdrücklich die Möglichkeit für Gemeinden eine Satzung zu erlassen, in das Baugesetzbuch eingefügt.

Regenwasser direkt in den Kanal zu leiten, wie es in Veitshöchheim immer noch weitgehend erfolgt, ist nicht zukunftsfähig und muss dringend geändert werden, das Beispiel des Baugebietes Sandäcker ist dabei ein rückwärtsgewandtes Signal nach innen und außen. Die Ortsvorsitzenden und Gemeinderäte der Veitshöchheimer Grünen, Christina Feiler und Günter Thein, befürchten einerseits einen hohen Bewässerungsaufwand der neu gepflanzten Bäume und andererseits massive Probleme bei den sich häufenden Starkregen. Regenwasserbewirtschaftung zur Grundwassersicherung und zum Schutz vor den Folgen von Starkregen sind bedauerlicherweise im neuen (!) Baugebiet nicht bedacht und umgesetzt worden. Gerade im Bereich der Regenwasserbewirtschaftung wird durch unzeitgemäßes Denken und Handeln vor Ort zurückhaltbares, verwertbares, versicker- und verdunstbares Wasser weiterhin direkt den Abwasserkanälen zugeleitet. Die Auswirkungen werden bei zukünftigen Starkregen nicht nur im Baugebiet Sandäcker, sondern auch entlang des Abwasserkanals spürbar werden. Bisher wurde nur der Schotter am Rande der Fußgängerstraße weggeschwemmt.

Bei Starkregenereignissen droht durch das, in den Mischwasserkanal abgeleitete Regenwasser, eine Überlastung der Abwasserkanäle und der Regenrückhaltebecken, die dann verdünntes Fäkalwasser in den Main entlassen. Ganz abgesehen davon, dass sauberes Regenwasser über Mischwasserkanäle in die Kläranlage geleitet wird, und dabei vermeidbare Kosten verursacht.

 

 

 

 

 

 

 

 

Die grünen Anträge sind zu finden unter www.blog.gruene-veitshoechheim.de

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